Back To Top
So sieht man sich wieder!“ Dieser Gedanke ging nicht nur den teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Ausbildungsbörse durch den Kopf, sondern auch einigen Lehrer/innen, als sie am Stand der Firma Seibel und Weyer GmbH auf ein bekanntes Gesicht trafen: Sarah Eder (17), ehemalige Schülerin der Gertrud-Bäumer-Realschule, saß am Informationstisch und stellte sich selbstbewusst und souverän den Fragen der Jugendlichen, die sie zum Teil noch vom Schulhof kannten. Sarah Eders Werdegang ist bemerkenswert und der beste Beweis, dass die Jobbörse an unserer Schule keine vertane Zeit ist, sondern möglicherweise die Initialzündung für die berufliche Zukunft bietet.
Als 9.-Klässlerin – also vor ziemlich genau drei Jahren – saß Sarah noch auf der anderen Seite des Informationstisches. Sie erinnert sich genau: „An dem Tag saß unser Prokurist hier und hat mich beraten. Er hat mein Interesse für den Beruf der Tischlerin geweckt. Ich habe dann mein Schülerbetriebspraktikum bei Seibel und Weyer gemacht.“ Dies hat ihr so gut gefallen, dass sie sich dort bewarb – mit Erfolg. Nach ihrem Abschluss im Jahr 2017 begann Sarah, die sich schon immer gerne handwerklich betätigt hat, ihre Ausbildung als Tischlerin – ein Schritt, den sie nicht bereut. „Es war definitiv die richtige Entscheidung“, sagt sie, „der Beruf macht mir Spaß! Es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich könnte z.B. auch meinen Meister machen.“ Derzeit ist Sarah im zweiten Ausbildungsjahr. Ihre Tätigkeiten sind vielfältig und abwechslungsreich. So ist sie in der Produktion eingesetzt, aber auch bei Ladenbauarbeiten und im Innenausbau. „Ich war auch schon auf Montage in Belgien“, erzählt sie. Und wie fühlt sie sich als junge Frau unter vorwiegend männlicher Belegschaft? Denn der Tischlerberuf gehört klassischerweise nicht gerade zu den Berufsfeldern, die junge Frauen sich auswählen. „Das ist kein Problem, die Männer in unserer Firma akzeptieren uns weibliche Mitarbeiterinnen“, berichtet Sarah, und: „Bei uns werden regelmäßig auch Frauen eingestellt.“ Auch wenn die Zusammenarbeit mit den männlichen Mitarbeitern grundsätzlich kein Problem sei, empfindet sie es als positiv, dass sie einige weibliche Kolleginnen hat, mit denen sie sich austauschen kann.
Die Begeisterung von Sarah ist unübersehbar. Sie will auch andere Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk begeistern und engagiert sich mittlerweile auch freiwillig als Azubi-Botschafterin: „Am schönsten fände ich, wenn ich einmal einen Schüler oder eine Schülerin dazu motivieren konnte, sich bei uns zu bewerben – das wäre super!“
Barbara Waschk